Fröschie, die Nachbarn und Maßnahmen zur Teichsanierung
Hallo Fröschie-Freunde, schön dass ich Euch heute wieder begrüßen darf. Aber Ihr seid sicherlich schon neugierig wie es weiter geht. Nun meine angekündigte Beschwerde habe ich selbstverständlich eingereicht, mit dem Ergebnis der geflissentlichen Ignoranz durch meinen Teichbesitzer.
Darüber war ich sehr enttäuscht und auch betrübt, sah ich mich doch genötigt in meiner Behausung (Teich) mit dem hässlichen Ambiente weiter dahin zu vegetieren. Das hat mich auf die Palme gebracht, ich musste etwas unternehmen und ich wusste ich darf nicht aufgeben, denn der Teich entwickelte sich nach und nach zu einer Kloake.
Das Teichwasser wurde durch massives Aufkommen von Schwebealgen sehr getrübt und das nesterweise Auftreten von Fadenalgen erschwerte jegliche sportliche Aktivität und wie Sie sich bestimmt vorstellen können auch ganz erheblich mein Wohlbefinden. Klar, die Algen gehören zu meinem Lebensraum wie auch alle anderen Pflanzen und Tiere, die im und am Wasser leben, aber wenn es deren zu viele werden macht das Froschleben auch keinen Spaß mehr. Aus diesem Grunde beschloss ich in die zweite Instanz zu gehen. Das von mir angestrebte Ziel, mein Zuhause lebenswert zu gestalten wollte ich nicht aufgeben. Dafür war ich mittlerweile auch bereit mich unbeliebt zu machen. Und so fing ich auch gleich damit an. Doch auch dieses Mal wurde meine Beschwerde (koack, koack…) kaum beachtet, was mich wütend machte. Aber ich kann auch anders und legte gleich noch einen Zahn zu. Die Intonation, die ich jetzt anstimmte führte ich von piano über forte bis hin zu fortissimo und das in wiederholter Reihenfolge: koack, öck, oöck, arr – koack, öck, oöck, arr. (Probierts mal ob Ihr das auch könnt!?)
Das Ganze übte ich stundenlang, bevorzugt nachts. Ich sage Euch das macht vielleicht Spaß, aber das sehen bekannter weise nicht alle Lebewesen so. Vor allem die Nachbarn waren darüber überhaupt nicht erfreut. Das konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, habe ich doch so viel und so lange geübt. Und es dauerte nicht lange da standen sie auch schon am Maschendrahtzaun und forderten meinen Teichbesitzer auf, mich zu entfernen/auszusetzen und notfalls, sollte ich nicht aufhören mich zu beschweren, auch zu entsorgen. Da habe ich zum ersten Mal gesehen, dass mein Teichbesitzer mich doch ein klein wenig mag, er sagte dass keine dieser Maßnahmen möglich wäre, da ich unter den Artenschutz falle. D.h. gem. der FFH-Richtlinie (MEHR dazu im nächsten Teil des Tagebuchs!) bin ich nach dem Bundesnaturschutzgesetz europaweit “streng geschützt”. Und so teilte er den Nachbarn mit, dass streng geschützte Arten nicht gefangen, verletzt oder getötet werden dürfen. Außerdem ist es verboten, sie durch Aufsuchen ihrer Lebensstätten zu beunruhigen
Zwei höchste deutsche Gerichte, nämlich der Bundesgerichtshof und das Bundesverwaltungsgericht haben alle, auch die mietrechtlichen Fragen “rund um den Frosch” geklärt. Was dabei rausgekommen ist, erzähle ich Euch im nächsten Teil von Fröschies-Teich- Tagebuch!
Aber er würde ihnen bei einem Bier und einer Bratwurst gerne einen Vorschlag unterbreiten. Und so kam es wie es kommen musste. Die Nachbarn waren zum Grillen da und es wurde sooo richtig feuchtfröhlich. Die zu Beginn etwas angespannte Stimmung lockerte sich mit jedem Bier etwas mehr. Und genau zum richtigen Zeitpunkt offenbarte sich mein Teichbesitzer seinen Nachbarn. Er hätte in diversen Fachzeitschriften über ein neues und vor allem ein natürliches Produkt zur Wasserreinigung gelesen und das wolle er demnächst ausprobieren, denn an einem schönen Teich ist das Zusammensein doch viel angenehmer und Fröschie würde sich bestimmt auch wieder wohler fühlen.
Nun das hörte ich doch gerne, denn meine Mühe war insofern von Erfolg gekrönt, dass endlich mal die Einsicht kam den Teich entsprechend zu pflegen und gegen die Algen etwas zu unternehmen. Und nur wenige Tage später kam die angekündigte Überraschung in Form von großen langen schwarz-braunen Dingern, die wie Walzen in einem Netz aussahen. Mein Freund, von dem Zeitpunkt als mein Teichbesitzer für mich Partei ergriff, bezeichne ich ihn als meinen Freund, nahm diese Walzen und legte sie einfach in den Teich. Was bin ich da erschrocken, ich war sprachlos und überrascht zugleich! Uiii.
Fotos: Krizz / pixelio.de / Robert Frank
Was daraus wurde und wie sich mein Zuhause durch den Einsatz der Walzen veränderte erzähle ich Euch in meinem nächsten Beitrag. Bis dahin eine gute Sommerzeit.
Euer Fröschie
Super geschrieben!
Eine geniale Idee, mal aus der Sicht der Teichbewohner zu berichten ;-)
Bin gespannt wie es weitergeht und ob Fröschies Verwandschaft auch noch zu Wort kommt.
Bei mir fühlen sich schon mehrere Generationen aus seinem Bekanntenkreis sehr wohl und die kommen jetzt bei der Hitze so richtig in Fahrt. Und dann ich soll Fröschie noch schöne Grüße ausrichten…
Also, LG aus dem Lipperland
Helmut