Algenbekämpfung und Wasserreinigung Teil 1
Warum ist Xylit so wirksam für die Wasserreinigung in Gartenteichen?
In 3 Artikelfolgen wird die Grundlage der Wirksamkeit der Xylit-Walzen beschrieben.
Hohe Adsorptionfähigkeit:
Phosphatadsorption von Xylit nach wiederholter Beschickung der Versuchseinrichtung mit Phosphat (Quelle, BTU Cottbus, verändert. Daten aus dem Versuchsjahr 2011).
Beim Xylit handelt es sich um holzartige Fasern, die in der Rohbraunkohle eingebunden sind. Sie können in Deutschland in großen Mengen gewonnen werden. In Folge der vor Millionen Jahren eingesetzten bio- und geochemischen Umwandlungsprozesse existiert eine hohe Anzahl polarisierter Gruppen, die Nährstoffe, Spurenelemente aber auch Schadstoffe hervorragend binden können
Große innere Oberfläche
Die Xylitfasern sind stark gegliedert. Sie haben eine hohe innere Porösität und eine große spezifische Oberfläche, die bedeutend umfangreicher ist als vergleichsweise bei Holzwolle oder Kokosfaser.
Die innere Struktur der Faser ist rau und die Faserbündel sind grob strukturiert. Die große Oberfläche (zusammen mit Ionenaustausch-kapazität) führt zu einer hohen Adsorptionsrate von Phosphat (schon nach 3 Tagen zu 85 %).
Die Aufnahme zeigt die oben benannte starke Strukturiertheit der Fasern. Sie enthalten die Kapillaren der ehemaligen Pflanzenfasern. Die große spezifische Oberfläche ist am ehesten mit der eines Tropfkörpers vergleichbar und bietet ausgezeichnete Voraussetzungen für eine mikrobielle Besiedlung.
Optimale Reinigungseffekte ergeben sich bei einer hohen Packungsdichte (Aufbereitungsform der Xylit-Walzen).
Struktur – Habitat
Die Faserstruktur und die große, innere Oberfläche der einzelnen Xylitwalze bietet einen vor Strömung und Frassfeinden geschützten Lebensräume für Kleinstlebewesen, Insektenlarven, Amphibien, aber auch für Fische und deren Laich.
Zusätzlich reduziert die Rauheit der Walzen die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers und verringert das passive Verfrachten des Zooplanktons. So kann eine Konzentration des Zooplanktons im Xylitkörper unterstützt werden.
Auf die Wichtigkeit des Zooplanktons für die Selbstreinigung des Gewässers wird im 3. Teil der Artikelfolge Bezug genommen.
Teil 2 erscheint in der 50. Kalenderwoche; Teil 3 in der 51. Kalenderwoche.