Libellen: Schönheiten am Gartenteich
Nach dem wir hier bereits einige Vögel vorgestellt haben, widmen wir uns heute einem anderen und viel kleineren Gast in den Gärten, der Libelle. Libellen bilden eine Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten und sind vor allem in der Nähe von Gewässern zu finden, an Tümpeln, Seen und Teichen, wo ihre Larven vor allem in den flacheren Uferzonen und zwischen Wasserpflanzen leben.
Libellen gehören zu den Schönheiten am Gartenteich, aber längst nicht jeder Teich wird von Libellen bevorzugt. Trotz ihrer Schnelligkeit haben Libellen eine große Anzahl von Fressfeinden. Besonders angreifbar sind sie dann, wenn sie sich zum letzten Mal häuten. Vor allem Frösche, Fledermäuse und Vögel fressen Libellen, auch Wespen, Webspinnen und Ameisen können frisch geschlüpfte Libellen attackieren und verzehren. Ebenso können fleischfressende Pflanzen wie etwa der Sonnentau für Libellen zur Gefahr werden.
Viele Vertreter der Großlibellen wie etwa die Blaugrüne Mosaikjungfer fliegen zum Beutefang jedoch auch gerne größere Gebiete abseits der Gewässer ab. Insbesondere in der Reifungsphase bewegen sich Libellen für einige Wochen abseits der Gewässer. Typische Bewohner der Flüsse und langsamen Bäche sind die Prachtlibellen sowie die Flussjungfern (Gomphidae). An schmalen Gräben und Wiesenbächen finden sich beispielsweise die Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) sowie die Vogel-Azurjungfer (Coenagrion ornatum).
Zu sterile und gepflegte Teichanlagen und Uferbepflanzungen sind nicht förderlich für die Ansiedlung von Libellen. Auch Fische sind der natürliche Feind von Libellen-Larven. Daher bevorzugen Libellen Teichanlagen ohne Fische und wildem Uferwuchs für die Fortpflanzung.
Aus den Eiern schlüpfen bei beinahe allen Arten so genannte Prolarven, die sich morphologisch von den späteren Larven deutlich unterscheiden. Im Wasser sind die Larven gut angepasste Räuber und besitzen als wirksamstes Organ für diese Lebensweise eine typische Fangmaske, die im Ruhezustand unter den Kopf gefaltet wird. Zur Atmung unter Wasser besitzen Libellenlarven verschiedene Techniken.
Gegen Ende des letzten Larvenstadiums verlässt das Tier das Wasser, um sich meist an vertikalen Strukturen zum Schlupf senkrecht fest zu verankern. Am häufigsten suchen die Larven allerdings die Stängel oder Blätter von Ufer- oder Wasserpflanzen beziehungsweise Schilf zum Schlüpfen auf.
Von den 5680 bekannten Arten treten in Mitteleuropa etwa 85 auf. Die Flügelspannweite der Tiere beträgt in der Regel zwischen 20 und 110 mm. Die Lebensdauer beträgt bei den meisten Arten durchschnittlich etwa nur sechs bis acht Wochen.
Die Gefahr geht vor allem von einer ständig voranschreitenden Verschmutzung und Trockenlegung vieler Gewässer aus, die von den Libellenlarven als Lebensraum gebraucht werden. Vor Libellen braucht man keine Angst zu haben, denn es ist ein Irrglaube das Libellen stechen. Libellen können bestenfalls beißen, was allerdings nicht weh tut sollte dies tatsächlich einmal vorkommen.
Fotos: Frank Hollenbach / Ulrich Velten / pixelio.de
Bei uns nimmt die Zahl der Libellen leider von Jahr zu Jahr ab, obwohl wir sehr naturbelassene Teiche pflegen. Das ist eine traurige Entwicklung :(