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Schlammschnecken – hätten Sie es gewußt?!

SchlammschneckeWer schon einmal mit dem Kescher durch den Gartenteich gefischt hat, wird mit Sicherheit auch schon eine Schlammschnecke im Netz gehabt haben. Aber wussten Sie, dass von den weltweit ca. 95 000 Schneckenarten lediglich knapp ein Dutzend in Gartenteichen heimisch sind?

Insgesamt gibt es nämlich überhaupt nur knapp 40 Süßwasserschneckenarten – es handelt sich also um echte Raritäten, auch wenn die Schnecken selbst meist in größeren Populationen im Gartenteich anzutreffen sind. Außerdem leiden die Wasserschneckenhausbewohner erheblich unter dem schlechten Ruf ihrer Landvettern: Denn während Landschnecken oftmals die Blätter der von uns geschätzten Nutz- und Zierpflanzen beschädigen, ernähren sich die Wasserschnecken in erster Linie von abgestorbenen Pflanzenresten und leisten somit einen wichtigen Beitrag für das Gleichgewicht im Lebensraum Teich.

Eine der prominentesten Schneckenarten in deutschen Gartenteichen ist sicherlich die bis zu 7 cm große Schlammschnecke (Lymnaeidae), deren Vertreter ganz unterschiedliche Erscheinungsformen aufweisen können. Dominierend ist jedoch die konische, langgezogene Form mit dem rechtsgewundenen Gehäuse. Das Gehäuse bietet den Schnecken zwar einen gewissen Schutz, aber im Gegensatz zu vielen Landschnecken können sich die Schlammschnecken nicht vollständig in ihr Gehäuse zurückziehen.

Schlammschnecken gehören zur Ordnung der Lungenschnecken und tatsächlich müssen sie immer wieder an die Wasseroberfläche, um – ganz bildlich – Luft zu holen. Denn hier füllen sie mit dem Fuß nach oben schwimmend. durch eine verschließbare Öffnung an der Seite ihr Gehäuse mit Luft. Mit diesem Luftvorrat können die Schnecken anschließend wieder abtauchen und unter Wasser verweilen. Dies funktioniert so gut, dass die Schlammschnecken Gewässer in allen Regionen der Welt (außer der Antarktis) bevölkern – also tatsächlich wahre Überlebenskünstler sind.

Die Schlammschnecke ist – dies gilt aber für alle Teichschnecken – ein Zwitter. Sie besitzt also sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsorgane. Dennoch ist sie bei der Fortpflanzung auf einen Partner angewiesen, wobei dann ein Tier als Männchen und das andere als Weibchen fungiert. Eine Selbstbefruchtung ist zwar generell möglich, kommt aber wohl nur selten vor. Die befruchteten Eiergelege platzieren die Schlammschnecken an Blättern und Stängeln von Unterwasserpflanzen.

Fotos: wikipedia.org

Ein Kommentar zu “Schlammschnecken – hätten Sie es gewußt?!”

  1. Als ich vor Jahren das erste Mal gelesen habe, dass die Schlammschnecken sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenresten ernähren, hab’ ich gedacht: “Super, endlich mal wird mein Teichbiotop von alleine sauber”. Falsch gedacht! Erstens knabbern die Schlammschnecken nur etwas von den abgestorbenen Pflanzen ab und zweitens hinterlassen sie auch viel Kot was wiederum nicht besonders erfreulich ist.
    Gruß
    Waldi

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