Teichmolche
Auch diese Amphibien befinden sich bereits im Winterschlaf: Die Teichmolche. Sie überwintern dabei aber an den unterschiedlichsten Orten…
Denn eigentlich überwintern die Molche, wie viele Amphibien, außerhalb des Gewässers in Erdhöhlen. Einige Exemplare verzichten aber darauf den Teich zu verlassen und verstecken sich den Winter über im Mulm (dem erdartigen Schlamm) am Boden des Teiches. Dass die Tiere so vielseitig überwintern können, hängt stark mit der Entwicklung der Molche zusammen.
Denn wie andere Amphibien auch, wie etwa Frösche, pilgern die Molche im Frühjahr kurz nach Ende des Frosts von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Hier pflanzen sie sich in der Zeit von Ende März bis Mai fort, sofern die Wassertemperatur mindestens 8°C beträgt (und das ist immer noch ziemlich kalt!).
Den Rest des Sommers halten sich die 6-11 cm großen Tiere ebenfalls im Wasser auf und ernähren sich von Kleinkrebsen, Kaulquappen aber auch von Tierlaich – ja sogar von den Eiern ihrer eigenen Art!
Aus den Eiern der Molche (die nicht von räuberischen Vertretern der eigenen Art gefressen wurden!) schlüpfen nach ein bis drei Wochen ca. 8 mm große, schwimmunfähige Larven. Die nächsten Wochen sind für die kleinen Larven besonders gefährlich, da sie erst ihren Ruderschwanz ausbilden müssen, der den Molchen im Wasser eine gewisse Schnelligkeit verleiht. Außerdem macht sie ihre Größe nicht nur für die üblichen Fressfeinde ihrer Art, wie Reiher, Störche und große Fische anfällig.
Sondern auch kleine Fische und Wasserinsekten machen in diesem Stadium Jagd auf die Molchlarven. Nach zwei oder drei Monaten (hier ist die Wassertemperatur und das Futterangebot ausschlaggebend), vollziehen die Molche schließlich die Metamorphose zum Landtier, die es ihnen ermöglicht das Wasser zu verlassen und an Land zu atmen.
Dieser Prozess scheint jedoch recht schwierig zu sein. Denn immer wieder gibt es Molche, denen diese Metamorphose nicht gelingt, und die auch nach dem Erwachsen werden ihre Kiemen behalten und das Wasser nicht verlassen können (Neotenie). Diese Exemplare müssen selbstverständlich im Teich überwintern. Dennoch gibt es wohl auch vollständig ausgebildete Molche, die im Spätherbst nicht auf Wanderschaft gehen und im Teich verbleiben. Diejenigen, die sich auf Wanderschaft begeben müssen aber den Teich rechtzeitig verlassen: Denn Molche sind wechselwarme Tiere und ihre Bewegungsreichweite und –geschwindigkeit ist stark von den äußeren Temperaturen abhängig. Sobald wir Menschen uns einen Schal umbinden müssen, sollten die Molche also besser schon in ihren erdwarmen Höhlen schlafen.
Fotos: andi-h / pixelio.de