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Schildkröten im Garten(teich) – Teil 1

Pssssst! Hier drüben! Ja, hier, zwischen dem Grün! Ja, kommen sie her, aber leise! Ich dürfte doch gar nicht hier sein…

… Entschuldigen Sie bitte die Heimlichtuerei, aber man kann überhaupt nicht vorsichtig genug sein. Ständig kommen Menschen und wollen mir am Panzer flicken! Es heißt immer, wir Schildkröten dürften gar nicht hier sein, weil wir das ökologische der Biotope stören.

Da können wir doch am wenigsten für, ich meine, versteh einer die Menschen: Erst holen sie uns in Scharen ins Land, dann setzen sie uns in kleine, mit Wasser gefüllte Glaskästen und wundern sich dann, dass wir wachsen. Ich hätte denen gleich sagen können, dass alle Schmuckschildkröten so zwischen 30 cm (Männchen) und 40 cm (Weibchen) Panzerlänge groß werden können. Das sind immerhin die Dimensionen eines Pastatellers, aber daran denken die Menschen nicht, wenn wir noch bequem in jede Handfläche passen. Schließlich setzt man uns in der Natur aus und wundert sich, dass wir umliegende Gewässer bevölkern und uns von (Zier-)fischen und -pflanzen ernähren und man versucht uns wieder einzufangen…

Da hätte man uns doch lieber gleich zu Hause lassen sollen. Denn eigentlich stammen wir Hieroglyphen-Schmuckschildkröten, oder Pseudemys concinna concinna wie die Behörden uns in den Einreisepapieren bezeichnen, aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Hier bewohnen wir in den südlichen Küstenstaaten stehende Gewässer wie Seen und Tümpel, oder aber langsam fließende Flüsse. Dass wir uns nun mit den klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa arrangieren müssen ist für uns nicht einfach. Denn die Winter hier in Europa sind sehr viel kälter, und vor allem länger, als die im Süden der USA und das macht uns wildlebenden Wasserschildkröten schwer zu schaffen.

Im Sommer hingegen können wir uns hier auch wohlfühlen, denn immerhin steigt dann auch hier in Deutschland die Temperatur im Flachwasser über die von uns herbeigesehnten 20°C und das Nahrungsangebot in Teichen und Flüssen lässt nichts zu wünschen übrig: Wasserlinsen und Zierpflanzen, die meinen vegetarisch geprägten Speiseplan bestimmen, finde ich in Gartenteichen zuhauf. Hin und wieder bessere ich aber meinen Speiseplan durch einige proteinhaltige Snacks auf – so gestärkt, bin ich bis jetzt zumindest doch immer über den Winter gekommen.

Warum sich Schildkröten im Gartenteich wohlfühlen erfahrt Ihr im 2.Teil…

Fotos: Ruth Rudolph / pixelio.de / Charlotte von der Heide

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